Stellungnahme zum Urteil im Fall Christoph Metzelder
29.04.2021 Christoph Metzelder ist am 29. April 2021 vom Amtsgericht Düsseldorf-Oberbilk zu einer 10 monatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Im Prozess ging es um den Besitz und Vertrieb von kinder- und jugendpornografischen Schriften. Christoph Metzelder hat sich von 2001 bis 2006 bei roterkeil.net engagiert. Mit der Gründung seiner eigenen Stiftung im Jahr 2006 endete dieses Engagement.
Zum heutigen Urteil nimmt roterkeil.net wie folgt Stellung:
Wir sind in Gedanken bei den Kindern, die auf den Bildern abgelichtet sind. Ihnen wurde unermessliches Leid angetan, welches nicht wieder gut zu machen ist.
Im Mittelpunkt jeder Befassung mit sexualisierter Gewalt müssen die betroffenen Kinder und Jugendlichen stehen. Sie sind Opfer abscheulicher Verbrechen geworden. Wir sehen es als gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, sexualisierte Gewalt aufzudecken und vielfältige Maßnahmen der Prävention, der Akuthilfe und der Nachsorge zu ergreifen. Kinder und Jugendliche, denen sexualisierte Gewalt angetan wurde, leiden darunter oft ein Leben lang. Ihnen jede nur mögliche Hilfe zukommen zu lassen, ist für uns ebenso notwendig wie selbstverständlich.
Der Besitz und der Vertrieb von kinderpornografischem Material darf in keiner Weise bagatellisiert werden. Hierbei handelt es sich, wie beim physischen Missbrauch, um sexualisierte Gewalt, die Kindern und Jugendlichen angetan wird. Eine Stärkung des gesellschaftlichen Problembewusstseins ist hier weiterhin dringend notwendig.
Wir begrüßen es ausdrücklich, dass dem Besitz und Vertrieb von kinderpornografischem Material mit aller juristischen Härte nachgegangen wird und dass es – wenn dies nachgewiesen ist – harte Urteile gibt. Das ist unser Rechtsstaat den Kindern und Jugendlichen schuldig. Hier darf es auch nicht den kleinsten Anschein einer Toleranz geben.
Wir sind mit den vielen Ehrenamtlichen und Aktiven von roterkeil.net bestürzt über das, was in dem Prozess zutage getreten ist. Als roterkeil.net werden wir uns weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, Kindern zu helfen, die durch die sexualisierte Gewalt entstandenen seelischen Wunden zu heilen, damit sie einen Weg in ein selbstbestimmtes Leben finden können.